Wie Hubstützen die Lebensdauer Ihrer Reisemobil-Starterbatterie beeinflussen
Hydraulische Hubstützen sorgen im Reisemobil für sicheren Stand – doch sie können die Starterbatterie belasten. Viele Systeme nutzen die Starterbatterie als Stromquelle, was bei längerem Stillstand ohne Landstrom zum Problem werden kann. Wenn die Batterie leer ist, springt der Motor nicht mehr an. Wer clever plant, schützt seine Batterie, verlängert deren Lebensdauer und verhindert unangenehme Überraschungen bei der Abfahrt. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihre Hubstützen richtig nutzen und worauf Sie achten müssen.
Inhalt
Das Wichtigste in Kürze
- Hubstützen belasten die Starterbatterie: Häufig sind die Stützen direkt an die Starterbatterie angeschlossen. Dauerhafte Nutzungkann zur Entladung führen.
- Nicht unnötig ein- und ausfahren: Jede Bewegung zieht Strom – gerade im Stand ohne externe Stromquelle sollte dies vermieden werden.
- Systeme unterscheiden sich stark: Einige Hersteller nutzen die Bordbatterie, andere setzen Warnsysteme oder Zündungsplus ein.
- Ladebooster sinnvoll nachrüsten: Ein Ladebooster unterstützt das schnelle Wiederaufladen der Bordbatterien nach dem Start.
- Rechtzeitig planen: Vor Abfahrt Energie sparen, Warnsignale beachten und Stützen frühzeitig einfahren.
Wenn Sie ein Reisemobil besitzen, das mit hydraulischen Hubstützen ausgestattet ist, haben Sie sicherlich bemerkt, dass diese häufig an der Starterbatterie angeschlossen sind. Dies hat den Vorteil, dass im Falle einer Entladung der Bordbatterien die Starterbatterie genügend Energie zur Verfügung stellt, um den Motor zu starten. Bei längerem Camping ohne Landstrom kann es jedoch sein, dass die Starterbatterie aufgrund ständiger Nutzung der Hubstützen geschwächt wird.
Ein häufiges Problem, das viele Reisemobilbesitzer erleben, ist, dass der Motor manchmal nicht anspringt, nachdem die Stützen über Tage aktiv waren. Wenn Sie morgens Ihre Stützen einfahren, tragen Sie möglicherweise zur Entladung der Starterbatterie bei. Daher ist es ratsam, die Stützen nur dann zu betätigen, wenn es absolut notwendig ist, um die Lebensdauer der Batterie zu verlängern.
Wenn sich die Stützen ohne Probleme einfahren lassen, könnte das Problem in der Batterie oder einem anderen Bauteil des Stützensystems liegen. In solchen Fällen sollte eine Überprüfung erfolgen, um sicherzustellen, dass alles einwandfrei funktioniert. Das gezielte und sparsame Nutzen von Hubstützen kann Ihnen helfen, die Starterbatterie möglichst lange gut in Schuss zu halten.
Zusätzlich ist es wichtig zu wissen, dass nicht alle Hersteller die Stützen automatisch mit Zündungsplus ansteuern lassen. Einige Systeme, wie etwa das HY4-Hubstützensystem von Al-Ko, setzen auf akustische und optische Warnsignale, um Sie daran zu erinnern, die Stützen bevor der Motorstart einzufahren. In manchen Fällen, wie beispielsweise bei Mercedes, werden die Hubstützen jedoch immer über die Bordbatterie gespeist, um die Starterbatterie zu schonen.
Davor warnen wir: Planen Sie Ihre Energieverwendung sorgfältig und behalten Sie einen Teil der Bordbatteriekapazität, sodass Sie die Stützen vor dem Abfahren einfahren können. Eine weitere Möglichkeit wäre die Installation eines Ladeboosters, der nach dem Motorstart schnell für ein Aufladen der Bordbatterien sorgt. So minimieren Sie das Risiko, dass Ihre Starterbatterie ungewollt zu stark entladen wird.
So erkennen Sie eine zu schwache Starterbatterie
Wenn sich Ihr Motor nach mehreren Tagen Standzeit schwer oder gar nicht starten lässt, liegt oft eine geschwächte Starterbatterie vor. Warnzeichen sind z. B. ein langsames Drehen des Anlassers, Fehlermeldungen im Bordcomputer oder das Ausbleiben von Kontrollleuchten. Gerade bei aktiven Hubstützen, die kontinuierlich Strom ziehen, kann die Batterie unbemerkt entladen werden. Um dem vorzubeugen, lohnt sich die regelmäßige Spannungsmessung mit einem einfachen Multimeter. Bereits Spannungen unter 12,2 Volt deuten auf eine teilentladene Batterie hin. Wer unsicher ist, kann auch ein Batterieüberwachungsgerät mit Bluetooth-Funktion installieren. So lässt sich der Batteriezustand bequem per Smartphone kontrollieren.
So prüfen Sie, ob Ihre Hubstützen an der Starter- oder Bordbatterie hängen
Je nach Herstellerkonfiguration sind die Hubstützen entweder direkt an die Starterbatterie oder an die Bordbatterie angeschlossen. Um das herauszufinden, werfen Sie einen Blick in das Bordbuch Ihres Fahrzeugs oder in die Installationsanleitung der Hubstützenanlage. Alternativ können Sie bei laufender Stützenbewegung die Spannung beider Batterien messen. Sinkt die Spannung der Starterbatterie deutlich, während die der Bordbatterie stabil bleibt, ist der Verbraucher dort angeschlossen. Bei Unsicherheiten empfiehlt sich eine Überprüfung durch eine Werkstatt oder ein Nachrüster. Ein Fachmann kann Ihnen auch erklären, wie Sie das System auf Bordstrom umstellen lassen können, um Ihre Starterbatterie zu schonen.
Vorteile eines Ladeboosters für Reisemobile
Ein Ladebooster sorgt dafür, dass Ihre Bordbatterie beim Fahren zügig mit Strom versorgt wird – auch wenn die Lichtmaschine des Fahrzeugs nur begrenzte Ladeleistung bietet. Vor allem bei modernen Euro-6-Fahrzeugen mit intelligenter Lichtmaschine ist ein Ladebooster oft unverzichtbar. Er hebt die Spannung an und gewährleistet eine vollständige Ladung der Bordbatterien. Das entlastet nicht nur die Starterbatterie, sondern sorgt auch dafür, dass Verbraucher wie Kühlschrank, Licht oder Hubstützen stabil mit Strom versorgt werden. Die Nachrüstung ist relativ unkompliziert und kann je nach System selbst oder in einer Werkstatt erfolgen. Bekannte Marken sind z. B. Votronic oder Büttner Elektronik. Achten Sie bei der Auswahl auf die Kompatibilität mit Ihrer Batterietechnologie (AGM, Gel oder LiFePO4).
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sie durch bewussten Umgang mit den Hubstützen nicht nur die Lebensdauer Ihrer Starterbatterie verlängern, sondern auch Ihre Reisen noch angenehmer gestalten können. Achten Sie auf die Warnsignale Ihres Stützensystems und planen Sie im Voraus, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Auf diese Weise können Sie alle Vorteile Ihres Reisemobils genießen und gleichzeitig die Technik optimal nutzen.